Ein neuer Meilenstein wartet auf dich: Der Arbeitsvertrag. Du hast das Bewerbungsgespräch erfolgreich gemeistert und hast eine Zusage vom Unternehmen bekommen. Damit steht deinem Traumjob fast nichts mehr im Wege! Wir erklären dir, worauf du in deinem Arbeitsvertrag achten musst, damit du so schnell wie möglich loslegen kannst.
Endlich hältst du einen Arbeitsvertrag in den Händen. Dein erster Impuls ist es vermutlich, so schnell wie möglich zu unterschreiben. Wir empfehlen dir aber, dir etwas Zeit zu nehmen, deinen Arbeitsvertrag zuerst zu prüfen. Gerade wenn du zum ersten Mal einen deutschen Arbeitsvertrag in den Händen hältst, ist es manchmal gar nicht so einfach, den Vertrag richtig zu verstehen. Aber keine Sorge, wir geben dir einen Überblick über alles, worauf du achten solltest.
Die überraschende Antwort zuerst: Ob der Arbeitgeber verpflichtet ist, dir einen schriftlichen Arbeitsvertrag zu geben, hängt von der Art deines Arbeitsvertrages ab. Dabei unterscheidet man zwischen befristeten und unbefristeten Arbeitsverträgen.
Bei einem befristeten Arbeitsvertrag steht von Anfang an fest, wie lange du für das Unternehmen arbeiten wirst. Sobald dieses Datum erreicht wird, endet dein Arbeitsverhältnis automatisch. Das heißt, du musst dafür keine Kündigung einreichen oder vom Arbeitgeber entlassen werden. Der unbefristete Arbeitsvertrag hingegen muss aktiv von dir oder deinem Arbeitgeber beendet werden.
Befristete Arbeitsverträge müssen immer schriftlich geschlossen werden. Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis kann man auch nach einer mündlichen Absprache aufnehmen. Wir empfehlen dir aber auf jeden Fall einen Arbeitsvertrag bei deinem Arbeitgeber einzufordern. Nur so bist du abgesichert, solltest du einmal Probleme mit deinem Arbeitgeber haben.
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JOB FINDENDer Arbeitsvertrag kann zum Großteil frei gestaltet werden. Du solltest aber darauf achten, dass einige wichtige Punkte im Vertrag geregelt sind. Solltest du einmal Probleme mit deinem Arbeitgeber haben, kannst du dich so immer auf deinen Vertrag beziehen.
In der Regel findest du folgende Informationen in einem Arbeitsvertrag:
🤝 Vertragsparteien
📅 Vertragsbeginn und die eventuelle Befristung
💸 Gehalt
⏰ Arbeitszeit und Arbeitsort
➕ Überstunden
📃 Aufgaben
👣 Probezeit
📅 Kündigungsfristen
🏝️ Urlaub
🏥 Krankheit
In Deutschland gilt der gesetzliche Mindestlohn. Seit dem 1. Januar 2024 beträgt der gesetzliche Mindestlohn 12,41 Euro brutto pro Stunde. Das heißt, du darfst nicht weniger als den gesetzlichen Mindestlohn verdienen.
Wie so oft gibt es aber auch hier ein paar Ausnahmen. Der gesetzliche Mindestlohn gilt nicht für die folgenden Gruppen:
Praktikanten, die ein Pflichtpraktikum für die Schule oder Universität machen
Praktikanten, die ein Orientierungspraktikum für eine Ausbildung oder ein Studium machen
Personen, die eine Maßnahme der Arbeitsagentur oder des Jobcenters (z.B eine Einstiegsqualifizierung) absolvieren
Arbeitnehmer, die mehr als ein Jahr arbeitslos waren und seit weniger als sechs Monaten arbeiten
Volontäre
Auch wenn du eine Ausbildung machen solltest, gibt es einen Mindestlohn. Dein Arbeitgeber muss im ersten Lehrjahr mindestens 649 Euro brutto pro Monat (Stand 2024) zahlen.
Die genaue Arbeitszeit wird im Vertrag festgelegt. Bei einer Vollzeitstelle sind das in der Regel 40 Stunden pro Woche, also 8 Stunden am Tag.
Wichtig zu wissen ist, dass du ab einer Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden eine Pause von 30 Minuten machen musst. Diese Pause ist Pflicht. Die Pause ist nicht Teil deiner Arbeitszeit.
Immer wenn du mehr Stunden arbeitest als das, was vertraglich vereinbart wurde, machst du Überstunden. Ob du Überstunden machen musst, hängt davon ab, was in deinem Arbeitsvertrag steht.
Wenn zu Überstunden nichts in deinem Vertrag geschrieben steht, kannst du die Überstunden in der Regel ablehnen. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme: In Notfällen oder bei dringendem betrieblichen Bedarf kann es dazu kommen, dass du kurzfristig Überstunden machen musst.
Die Kompensation für Überstunden erfolgt entweder durch zusätzliches Geld oder Freizeit, abhängig von den Vereinbarungen im Arbeitsvertrag. Wenn es keine schriftliche Vereinbarung gibt, werden die Überstunden entsprechend deines Stundenlohns bezahlt.
Als Arbeitnehmer in Deutschland hast du einen gesetzlichen Anspruch auf Urlaub. Bei einer Vollzeitstelle bekommst du mindestens 20 Tage Urlaub im Jahr. Möglicherweise spricht dir dein Arbeitgeber auch weitere Urlaubstage zu. Das wird dann entsprechend im Arbeitsvertrag geregelt.
Normalerweise werden in deinem Arbeitsvertrag die Aufgaben, die du machen musst, aufgelistet. Du bist dazu verpflichtet, diese Aufgaben zu erledigen. Dein Arbeitgeber kann dir darüber hinaus auch weitere Aufgaben geben. Die zusätzlichen Aufgaben müssen legal und ungefährlich sein und im Zusammenhang mit deiner eigentlichen Tätigkeit stehen. Wichtig ist auch, dass du die vorausgesetzten Qualifikationen für die Aufgaben mitbringst.
In Deutschland gilt eine gesetzliche Kündigungsfrist, die in der Regel vier Wochen beträgt. Die gesetzliche Kündigungsfrist darf außer in der Probezeit nicht unterschritten werden. Achte darauf, dass die Bedingungen für eine Kündigung in deinem Vertrag festgehalten werden.
Das sind einige Punkte, die vor dem Unterzeichnen des Arbeitsvertrages beachtet werden müssen. Daher empfehlen wir dir, ausreichend Zeit zu nehmen, um den Arbeitsvertrag zu prüfen und zu verstehen.
Wenn du Fragen zu deinem Arbeitsvertrag hast, kannst du immer bei deinem Arbeitgeber nachfragen. Alternativ kannst du dich auch an Personen aus deinem Umfeld oder Beratungsstellen in deiner Nähe wenden. Diese findest du zum Beispiel hier.
Und nicht vergessen: Dein Workeer Career Coach steht bei offenen Fragen an deiner Seite!
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